Nach einer aufregenden Tortur einen Zahnarzt zu finden
sind wir dann bei einer wirklich tollen und sehr vertrauenswürdigen Praxis
gelandet. Termoli besteht gefühlt aus lauter Einbahnstraßen und unser Navi
lotste uns mit den Rädern ständig durch die Gassen hin und her. Das Ergebnis des Arztes war nicht sehr
prickelnd, sein Rat ist, den Zahn zu ziehen und vorher mit Antibiotikum und Schmerzmitteln
zu behandeln. Zurück an Bord fahren wir nun für eine Nacht in die Marina. Der Marinero
hat dann das Anlegemanöver komplett *versaut*. Die Stimmung des Käpten ist
dementsprechend. Anlegen mit einer Muringleine und er schiebt das Boot in die
falsche Richtung bis wir quer stehen. Mit Armins Einsatz und noch Untertützung von Anderen hängen wir dann sicher am Steg und sind komplett dreckig.
Nachdem wir alles abgespritzt hatten stehen wir sicher am Steg |
Wir holen noch die Medikamente und die wirken sehr schnell. Abends noch ein Spaziergang auf die Burg von Termoli. Dort ist richtig was los und wir können uns vom Stress des Tages befreien. Das tut uns Beiden echt gut.
Plan ist nun, das Wochenende zu nutzen um die Tremiti Inseln zu besuchen. Gesagt – Getan. Wir starten am Samstagmorgen und Segeln wunderbar die 20 sm bis vor San Nicola. Der Anker fällt auf 7 Meter Tiefe. Glasklares Wasser und eine tolle Kulisse. Nur sind, bedingt durch die Ferien in Italien, bereits viele Italiener mit ihren Booten da. Das Ankerfeld ist brechend voll. Glücklicherweise leert sich das dann am Abend und wir sind fast alleine. Das nützen wir aus um die Insel San Nicolai zu besuchen. Die Festung, gebaut im 9ten Jahrhundert von den Benediktinern trotze vielen Angriffen. Durch die vielen Fenster hat man traumhafte Aussichten auf das Meer. Ganz oben ist die Basilika Santa Maria a Mare. Erbaut im Jahre 1045 und im 15 Jahrhundert erhielt sie ihre Renaissance Fassade aus weißem Kalkstein. Ein wunderbar erhaltenes Bodenmosaik, stolze 1000 Jahre alt, zusammengesetzt aus Natursteinen aus der Gegend. Man kann seinen Gedanken freien Lauf lassen was hier alles gewesen sein mag. Es beeindruckt uns wirklich sehr.
Festung |
Bodenmosaik |
Unser Ankerplatz für die erste Nacht |
Am Sonntag geht’s dann schon ab 8 Uhr los mit den
Ausflugsbooten. Die suchen alle den Padre Pio. Dieser soll im 20. Jahrhundert
viele Menschen geheilt haben und ist heute einer der beliebtesten Heiligen
Italiens. Er steht in 12 Meter Wassertiefe und ist 4 Meter hoch. Nach längerer Suche haben auch wir ihn
gefunden und er steht wirklich lächelnd da als ob er uns alle willkommen heißt. Wunderschön.
Padre Pio |
Am Spätnachmittag brechen wir dann noch auf zu einer Wanderung auf San Domino. Diese Insel ist ganz anders als San Nicolai. Hier gibt es ein kleines unspektakuläres Dörfchen mit kleinen Hotels, einer Tauchbasis und vielen Restaurants für die Touristen. Das wunderbare ist der gut ausgebaute Wanderrundweg um die Insel. Man kommt vorbei an traumhaften Steilküsten, beim zerfallenen Leuchtturm und wandert durch die gut riechenden Pinienwälder. Das ganze immer begleitet mit dem sehr lauten Konzert der Grillen, die unentwegt zirpen. Eigentlich unspektakulär aber die Aussichten aufs Meer traumhaft.
alter zerfallener Leuchtturm auf San Domino |
Wieder zurück an Bord, ankern wir nochmals um und genießen
den Abend am Bojenfeld zwischen den beiden Inseln. Resumee ganz einstimmig, die Tremiti Inseln sind eine Reise wert aber bitte unter der Woche und nicht in der Ferienzeit von Italien😂
Montag um 10 Uhr starten wir dann zurück nach Termoli weil morgen der Zahnarzttermin von Yvonne ansteht, um den Zahn zu ziehen. Ein traumhaftes Segeln bis vor die Haustüre. Wir ankern wieder direkt vor der Hafeneinfahrt.
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