Mit dicker Backe nach Bari 😟

Manche Tage könnten besser sein. Um 15.30 Uhr ist der große Zahnarztermin und zwei Backenzähne werden entfernt. Der Doktor war super. Mit dicker Backe geht es dann bei über 30 Grad noch schnell beim Supermarkt vorbei um noch Wasser zu bunkern. Der Wassertransport erfolgt mit dem Radl auf dem Rollwagerl.

Armin kurvt das Wasser souverän über die holprigen Straßen

Zu allem Überfluß verliert Armin noch seine Lesebrille im Meer als er das Dinghi ausräumt. Endlich wieder an Bord lege ich mich erst mal hin, bin echt schlapp. Wir bekommen dann aber noch kurz darauf Besuch von der Guardia Finanza. Die wollen unsere Ausweise und Dokumente prüfen. Waren sehr nett und nach ca. 20 Minuten wieder weg.

Am nächsten Morgen geht’s dann weiter Richtung Vieste. Ich schlafe noch sehr viel und Armin segelt, diesmal mit sehr wenig motoren, vor sich hin ⛵. Zwischendurch wird noch die Rolleinrichtung der Fock gewartet, da diese ja immer wieder klemmt und uns schon Probleme verursacht hatte.

Wir erreichen Vieste gegen 19 Uhr und wollten dort eigentlich vor Anker gehen. Nachdem wir aber unsere Wetterprogramme nochmals gecheckt haben, ist die Entscheidung einfach, wir segeln weiter. Denn ab morgen Nachmittag bis Samstag früh zieht eine Kaltfront mit einigen Gewittern durch und da wollen wir sicher an der Mole in Bari stehen.

Vieste

Somit auf in die zweite Nachtfahrt. Diesmal kommt der Wind mit 4-5 Bft aus NW und wir haben sogar die Welle mit uns. Somit surfen wir teilweise mit 7 knt die Welle hinunter und es ist ein schönes Segeln. Zumindest kann ich Armin für 1,5 Stunden ablösen damit er ein bisschen Schlaf bekommt. Ansonsten macht er alles allein. Am frühen Morgen kommt uns noch ein Frachtschiff ziemlich nah.

Die kommen sehr schnell an und ändern meist nicht den Kurs

Wir erreichen bei einem traumhaften Sonnenaufgang Bari und machen an der Mole fest. Hier stehen wir für die nächsten 2 Tage wirklich gut. 

Dann ein typisch italienisches Schauspiel. So wie man die Italiener kennt😀. Es kommt ein älterer Herr in knapper Badehose/Unterhose schreiend mit den Händen fuchtelnd auf uns zu. Armin geht ihm entgegen und will ihn beruhigen. Er ist der Hafenkapitano und wir hätten ihn anfunken müssen schimpft er. Als ihm Armin die Situation erklärt, dass wir erst am frühen Morgen angekommen sind und uns noch ein bisschen ausgeschlafen haben, ist er sogleich „best Friend“ und alles ist gut. Er bekommt von uns noch ein gut gekühltes Bier worüber er sich sichtlich freut. Der Dank kommt zurück und er meint wir können hier jederzeit stehen und er hat immer ein Auge aufs Boot.🍀