Mittwoch, 27. Juli 2022

Weiter um jeden Preis

Und genau das ist die falsche Entscheidung. Es war eine schreckliche Nacht, die Musik dröhnte bis in den Morgen, die Mücken haben uns gezielt attackiert, es stinkt nach verbranntem Müll und die Aussicht nervt. Wir wollen hier weg! Müssen noch schnell zur Post hier in Crotone und finden auf dem Weg einen netten Bauernmarkt. Zurück an Bord, Anker hoch und los. 

Postoffice in Crotone

Bauernmarkt an der Festung von Crotone

Erst geht’s mit Motor raus aus der Bucht dann Windstille. Nutzen diese für eine Badepause. Dann kommt der Wind und nimmt kontinuierlich zu bis auf 30 Knoten. Die Welle ist dementsprechend unangenehm, da diese noch von der falschen Richtung gegen das Boot klatscht. Deshalb müssen wir aufkreuzen und fahren dann unter Land. Für ein paar Stunden Pause ankern wir vor dem Strand bei Botticello auf 2 Meter. 

Brauchten für 3,5 sm 80 Minuten - WOW
 
Ankerplatz vor dem Strand bei Botticello

Um 6 Uhr morgens geht’s weiter, gleicher heftiger Wind und wir knüpeln bei 6 – 7 Bft NW bis nach Soverato. Hier ist noch die einzige Möglichkeit für uns den kommenden Südwind abzuwarten. Kaum zu glauben aber er kommt tatsächlich 😊 Sehr sauberes und glasklares Wasser. 400 Meter vor dem Strand hat es immer noch über 120 Meter Tiefe, dann 60 Meter. Unser Anker fällt dann 150 Meter vor dem Strand auf 7 Meter. Schön ist es hier. 

Soverato






 

Freitag, 22. Juli 2022

Was machen die Zwei so lange in Crotone?

Letzten Sonntag 17.7.2022 hieß es dann Anker hoch und los Richtung Stiefelspitze. Wir erreichen Santa Maria de Leuca und ankern dort für eine Nacht. Eine schöne Steilküste bei der Anfahrt und ein einmaliges Hafenkino bietet sich uns hier.

Kurz vor Santa Maria de Leuca - schöne Steilküste

Dieses riesige Motorboot hat perfekt eingeparkt

Kulisse von Santa Maria de Leuca

Am nächsten Morgen gehts gleich weiter Richtung Crotone. Ja, es ist eine gute Frage, was wir hier so lange machen, denn Crotone hat nicht viel zu bieten und sieht auch nicht so hübsch aus. Unser Motto hier an diesem Ort ist Maintenance – Zahnarzt – Waschen – Zahnarzt – Laminieren - Zahnarzt - Reparieren. Dafür sind wir dann auch 2 Tage im Hafen und nützen den Landstrom und das Wassser.

Hier liegen wir im Hafen - ganz rechts

Crotone

Armin laminiert bei über 35 Grad im Motorraum, wir bekommen einen neuen Wasserhahn, viele Dinge werden geschmiert, überprüft und repariert. Ja, und ich bekomme nochmals 2 Zähne gezogen und bin recht erschöpft. Daher bleiben wir hier noch ein bisschen und legen uns dann nach 2 Tagen vor das Hafenbecken.

Laminieren und Maintenance im Motorraum bei über 35 Grad

Wasserbunkern, überall wo es geht 😃

Ankern vor der Hafeneinfahrt

Da uns der Wind auch noch im Stich gelassen hat, lesen wir ein bisschen über diese Stadt nach. Dann ist man doch sehr überrascht, denn die Geschichte geht zurück bis ins 15./14. Jahrhundert vor Christus. Leider ist von dem Ruhm und Glanz nichts übrig. Eine Wanderung durch die Stadt und wir sind uns beide einig, es ist nicht sehenswert und recht schmuddelig.

 

Die Kinder üben jeden Tag mit ihren Optis - schön anzusehen

Kaufen uns beim Fischmarkt einen frischen Tuna 😁


Schmale Gassen in Crotone

Schönes Castello - leider kann man dieses nicht besichtigen

Nun warten wir noch auf den richtigen Wind, welcher hoffentlich am Sonntag kommen könnte. Dann geht’s weiter.

Crotone vom Ankerplatz aus gesehen

 

Dienstag, 19. Juli 2022

Otranto verzaubert

Dieser Ort hat eine sehr lange Geschichte, die lt. Aufzeichnungen bis in die Bronzezeit zurück geht.  Sie ist die östlichste Stadt Italiens. Die Meerenge, die der Stadt vorgelagert ist, wird als Straße von Otranto bezeichnet. Otranto ist Mitglied der Vereinigung „I borghi piu belli d`Italia“ - "Die schönsten Orte Italiens".

Die Haupteinnahmequelle ist nun der Tourismus und dementsprechend wird das Castello ideal genutzt. Es versetzt einen in eine andere Epoche, wenn man dort Abends bummeln geht.



Schöne bunte Keramiksachen gibt es an allen Ecken zu kaufen

Überall nette Restaurants und Bars
Bilderausstellung

In der Kathedrale Santa Annunziata sind wir durch Zufall zu einer Priesterweihe hinzugestoßen. Die Kirche ist aus dem 12 Jahrhundert und Sitz des Erzbistums Otranto. Im Oktober 1980 wurde die Kathedrale von Papst Johannes Paul II offiziell besucht.


Dann noch die Chiesa di San Pietro gesucht. Diese kleine Kirche liegt total versteckt auf dem Castello. Sie sieht von außen sehr unscheinbar aus und ist fast nicht zu finden. Doch die Malereien im Inneren sind noch super erhalten. Es ist eines der repräsentativsten mittelalterlichen Gebäude im Süden der byzantinischen Bautradition und bleibt der höchste und lebendigste Ausdruck byzantinischer Kunst in Apulien. Der Sakralbau stellte vermutlich die erste Basilika der Stadt dar, die 968 zur Metropole gewählt wurde und direkt dem Patriarchalsitz von Konstantinopel unterstand. Dies habe ich natürlich alles aus dem Internet recherchiert 😊



Am Ankerfeld ist auch immer was los. Der neueste Schrei ist "Foiling" (Das Foiling ermöglicht dir eine schwerelose Art von Gleiterfahrung und vermittelt dir ein Gefühl vom Fliegen.) Nein es ist nicht Armin 😀 wäre es aber gerne 😄


Hier stehen wir 😃

Bei einer "Affenhitze" geht es mit den Rädern noch zum Cava di Bauxite. Dies ist ein stillgelegter Bauxit-Steinbruch. Der Steinbruch war in den sechziger und siebziger Jahren aktiv, Jahre, in denen das Bauxit abgebaut und zur Verarbeitung nach Porto Marghera geschickt wurde. Der Bauprozess war mit ziemlich hohen Kosten verbunden und wurde daher 1976 stillgelegt. Darüber hinaus tauchte während der Ausgrabungsphase ein Grundwasserspiegel auf, der im Laufe der Zeit einen eindrucksvollen See hervorbrachte. Echt schön und sehenswert.


Auch gibt es an Bord immer was zu tun. Eine Öse ist ausgerissen welche schnell eingenäht wird. Und wir verwöhnen uns mit leckeren Rezepten.

Nudeln a la lemon


 

 

Mittwoch, 13. Juli 2022

Bari und Brindisi - zwei schöne Städte

Wir stehen gut an der Mole in Bari. 

Nach der Nachtfahrt freuen wir uns auf eine ruhige Nacht. Dem ist leider nicht so. Am gegenüberliegenden Hafen beginnt ab 21 Uhr die Disco mit laut dröhnender Techno Musik. Als diese dann gegen 2 Uhr aufhört, ist dies der Startschuss für die Mücken, die dann bis in die Morgenstunden nerven. Etwas gerädert starten wir am nächsten Morgen unseren Weg zum Bauernmarkt in die Stadt. Grad unterwegs werden wir gleich völlig eingewässert, denn es zieht ein kurzes aber heftiges Gewitter über uns weg. Belohnt werden wir auf dem Markt. Für 10 Euro bekommen wir viel frisches Obst und Gemüse. 
Das haben wir alles bekommen für 10 Euro

Schlendern auf dem Heimweg durch die Altstadt und in jeder Kirche die wir besichtigen, findet gerade eine Trauung statt. Somit sind wir live dabei bei 3 Hochzeiten an einem Tag. 😁 Als wir zurück gehen sind wir sehr irritiert, denn das Meer "kocht". Überall weiße Schaumkronen. Die Wettervorhersageseite "Windy" hat gar nicht so heftigen Wind vorausgesagt. Aber es pfeift dann mit satten 9 Bft über die Mole. Wir sind echt froh, dass wir hier gut liegen. Die Nacht wird wieder sehr unruhig denn der Wind bläst unaufhörlich mit 8 Bft die ganze Nacht. Die Gischt spritzt über die Mole und "MOANA" ist in kürzester Zeit mit einer dicken Salzkruste überzogen.




Nach einem Tag Starkwind gehen wir dann am darauffolgenden Tag nochmals in die schöne Altstadt. In der bekannten Nudelstraße kann man den Hausfrauen zusehen wie sie die Nudeln zubereiten.

Castello in Bari

Nudelstraße Arco Brasso

 Bari ist schön aber auch sehr dreckig. Wir haben an der Hafenmole einen Müllsack voll Plastik gesammelt.


Was das Salzwasser so macht nach einiger Zeit 😉

Montag, früh morgens dann auf nach Brindisi. Es steht noch eine ziemliche Welle an und der Wind kommt aus einer anderen Richtung - tyisch Adria. Somit ist es heute mal wieder ein etwas unruhiges Segeln. Erreichen Brindisi am frühen Abend und liegen kostenlos an der Mole mit Blick auf die Promenade. Schön ist es hier.

Brindisi bei Nacht

Brindisi bei Tag

 Auf der Suche nach einem Tauchzubehörladen besuchen wir nebenbei die Statue für die gefallenen italienischen Seefahrer. Eine gigantische Aussicht von oben. 


Aussicht von oben - und unten steht MOANA

Finden dann, mit Besuch der Altstadt, den kleinen unscheinbaren Laden wo man nicht weiß, ob er vertrauenswürdig ist oder nicht. Wir sind so überrascht, denn die Reparatur ging innerhalb eines Tages und war auch noch sehr günstig. 

Die ganze Altstadt ist mit absolut glatten Pflastersteinen ausgelegt

Tauchladen irgendwo in Brindisi😁

 Francesco, der Inhaber, hatte auch seinen Spaß. Es war wirklich nett, denn man verständigte sich mit Händen und Füßen.